Jetzt endlich sollte es nach Schweden gehen. Die Reise hatte ich ausgearbeitet und sollte uns via Travemünde-Trelleborg an der Ostseeseite bis nach Stockholm und dann über Örebro, den Göta-Kanal über Mariestad, Trollhättan nach Göteborg führen. Ab Göteborg mit der Fähre nach Frederikshavn und entlang der Nordseeseite Dänemarks wieder Richtung Heimat. Vorher wurde aber noch die Klimaanlage unseres Ducato gewartet und laut Werkstatt war alles ok. Also "go" für Schweden ...... sollte man meinen !
Abfahrt 24.05. ..... Schweden wir kommen !!
Der Zwischenstopp vor Travemünde erfolgte auf dem Camping Aller-Leine Tal . Kurz vor Hannover wurde es warm im Fahrzeug und optimistisch stellten wir die Klimaanlage an .... ohne Erfolg ! Angekommen auf dem Camp rollte trotz angezogener Handbremse das Fahrzeug von den Unterlegkeilen. Die Handbremse wurde zwar im März erneuert, funktionierte trotzdem nur eingeschränkt. Also erste Reparatur .... unter das Fahrzeug und den Seilzug nachgestellt Danach wieder alles ok. Zur Belohnung gab es dann ein Abendessen (Kibbeling) im campeigenen Restaurant. Und natürlich wurde lange darüber gesprochen wie es weitergehen sollte.
Folgender Beschluss wurde gefaßt: Neuer Zwischenstop vor Schweden ist Fehmarn und zwar der uns bekannte Camping Wulfener Hals. Hier wollten wir dann eine Werkstatt suchen und die Klimaanlage instandsetzen lassen. Dafür planten wir optimistisch 4 Tage ein, bevor es dann über die Vogelfluglinie und die Öresundbrücke bei Kopenhagen nach Schweden gehen sollte.
Nach Anrufen bei 4 Werkstätten bekam ich einen Termin für den 03.06. ! Aus geplanten 4 Tagen wurden somit schon einmal 9 Tage. Trotzdem blieb es (noch) beim Plan des Schwedenurlaubs.
Erster Fahrraddefekt: Die Hydraulikbremse an Margrits Fahrrad hatte Luft gezogen. Dies wurde in einer 16 km entfernten Werkstatt behoben und die Gangschaltung nachgestellt....und zwar so gut, dass ich sie bei der Rückkehr auf dem Platz gleich nachjustieren durfte.
Moni und Werner hatten am 05.06. einen Platz auf dem Camp gebucht und kamen dann doch früher an, da der zuvor angefahrene Camp ihnen nicht gefallen hatte. Uns freute es die Beiden wieder zu sehen und so war wenigstens etwas Abwechslung vor dem "Schwedenurlaub" gegeben.
Zweiter Fahrraddefekt: Margrits e-bike ließ sich nicht mehr einschalten. Anruf in der Fachwerkstatt mit der Aussage mittels USB-USB Kabel den Akku des Fahrradcomputers aufzuladen. Nach einer halben Stunde sollte alles wieder funktionieren. Ein solches Kabel hatte ich natürlich nicht, ich fuhr mit dem e-bike nach Burg und kaufte ein solches Teil. Wieder zurück nach 40 km und nach einer weiteren halben Stunde tat sich ...... nichts !
Zweiter Anruf...und siehe da, das geht nur bei Bosch-Displays, nicht bei unserem. Na wenigstens hatte ich einen schönen Fahrradausflug unternommen.
Uns wurde eine Fahrradwerkstatt empfohlen, der vielleicht ein solches Display hätte. Also haben wir für den 03.06. (da war doch schon was) einen Termin vereinbart.
An besagtem Tag fuhren wir mit dem WoMo und dem Fahrrad auf dem Träger zuerst zur Fahrradwerkstatt. Ergebnis: Er hatte ein solches Teil nicht, dafür bekamen wir eine "Vorlesung" über Fahrradcomputer.
Wir wollten zum Check der Klimaanlage losfahren, aber unser DUC erkannte den Schlüssel nicht, es wurde kein Diesel eingespritzt. Hatten wir beim alten WoMo auch einmal (defekte Ringantenne am Zündschloss). Nach dem Säubern des Schlüssel einigen weiteren Versuchen klappte es dann aber....und von da an immer problemlos.
Klimaanlage: Wir kamen wegen der ausgefallenen Fahrradreparatur etwas früher bei der Werkstatt an. Ich meldete mich und bekam mitgeteilt, dass es heute wohl nicht klappen würde (Personalmangel). Ich muß wohl dann etwas heftiger geworden sein (9 Tage gewartet und fest den Termin vereinbart !), sodaß der Werkstattleiter mit einer Stunde Verspätung mit der Wartung begann. Die Wartung blieb ohne den erhofften Erfolg. Er meinte, wahrscheinlich sei der Kompressor defekt. (Kleine Anmerkung am Rande: Nach unserer Rückkehr aus dem Urlaub habe ich das Fahrzeug zu einer anderen Werkstatt vor Ort gebracht. Ich habe mit heftigen Kosten gerechnet. Anruf nach 4 Stunden ich könne das Fahrzeug abholen. Fehler: Ein Kabel war wohl bei der ersten Wartung nicht richtig befestigt worden. )
Margrits Fahrrad musste ja noch repariert werden. Letzter Ausweg: Ich bestellte das Ersatzteil direkt bei FISCHER und ließ es an den Campingplatz liefern. Das Teil war nach zwei Tagen da, ich habe es eingebaut und das Fahrrad funktionierte wieder !
Wir verlängerten auf Wulfener Hals noch ein paar Tage und beschlossen anstelle der Schwedenrundreise nun eine Dänemarkrundreise zu machen. Allerdings wurde daraus auch nichts. Bei einer heftigen Brise versuchte ich die Dachmarkise einzuholen mit dem Erfolg, das diese einriß. Im Internet machte ich mich schlau und fand in der Nähe von Lübeck eine Firma die in solchen Fällen eine neue Plane einzieht. Wir vereinbarten einen Termin und beschloßen auch die Dänemarkrundreise zu streichen und in Deutschland zu bleiben.
Endlich klappte mal was. Die Jung's der Firma plane-b GmbH in Rethwisch standen schon Gewehr bei Fuß und in anderthalb Stunden war die neue Plane eingebaut. Tolle Arbeit und wirklich empfehlenswert für jeden, der einmal ein ähnliches Problem haben sollte.
Da Susanne und Klaus aus dem WoMo-Forum in der Nähe wohnen haben wir den beiden noch einen kurzen Besuch abgestattet, bevor wir nach Stove weiter gefahren sind.
In Stove fuhren wir wieder den Camping Stover Strand und haben uns einen katzengerechten Platz vor dem Deich an der Elbe ausgesucht. Die zwei Tage brauchten wir um von den ganzen großen und kleinen Problemen abzuschalten und langsam wieder zur Ruhe zu kommen. Für Paula und Leo war das ein toller Platz, zumal für Hunde eine Freilauffläche mit einem kleinen Agility-Parcours zur Verfügung stand.
Wenn schon nicht nach Schweden, dann wenigstens der Besuch der Stadt Stade, die zumindest über eine gewisse Zeit (1643 - 1712) unter schwedischer Herrschaft stand. Ich habe das als kleinen Ausgleich für die verpasste Schwedenreise verbucht. Übernachtet haben wir wieder auf dem Stellplatz am Schiffertor in unmittelbarer Nähe zur Altstadt.
Weiter ging es dann nach Bremerhaven. Diesmal besuchten wir nicht den Stellplatz am Fischereihafen wie im Jahre 2019, sondern den an der Doppelschleuse. Der Vorteil von diesem Platz bestand darin, dass das Zentrum von Bremerhaven gut zu Fuß erreichbar war. Das war für uns extrem wichtig, da wir beschlossen hatten nach all den Unannehmlichkeiten "auszuwandern".
Wir besuchten das Deutsches Auswandererhaus und ich schlüpfte und die Rolle des Johann Gottfried Säume. Knapp 200 Jahre älter wurde ich in Leipzig geboren, versuchte mich als Theologiestudent, bevor ich eine Offiziersausbildung in Frankreich absolvieren wollte. Nach drei Reisetagen haben mich die Soldatenwerber des Kurfürsten von Hessen-Kassel rekrutiert und ich durfte auf Seiten der Engländer im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kämpfen. Nun, ich habe den Krieg überlebt......
Der Satz "(Erbarmen) die Hessen kommen" stammt aus dieser Zeit (die Hessen waren gefürchtete Gegner) und nicht von den Rodgau Monotones ;-) .....
Ein wirklich tolles und beeindruckendes Museum, welches einen wunderbaren Einblick in die verschiedenen Zeitepochen der deutschen Auswanderer gibt und die Strapazen und Entbehrungen erkennen läßt. Der Besuch ist neben dem des Klimahauses (besichtigt 2019) ein Muß für jeden der einmal Bremerhaven besuchen sollte.
Und weiter ging der Besuch norddeutscher Küstenstädte. Wir schlugen unsere "Zelte" wieder auf dem Stellplatz am Dornumersiel (Wohnmobilstellpaltz Nordseeblick) auf. Der Vorteil hierbei war, dass die Sanitäreinrichtungen des Camps mitbenutzt werden durften und der Fischereihafen mit Imbiss und Lokal in unmittelbarer Nähe liegt.
Manchmal wehte aber doch eine "steife Brise" und Paula stellte dann ihre "Segelohren" in den Wind. Trotzdem machte sie "keine Fahrt", sondern saß wie "fest vertäut" stoisch auf einem ihr nicht zustehenden Campingstuhl.
Und weiter ging die Fahrt nach Norddeich auf den Stellplatz gegenüber dem Hallenbad Ocean Wave. Der Stellplatz liegt zentrumsnah und man ist umgehend in der "Touristenmeile". Schön ist mittlerweile der Strand, an dem sich auch ein separater Hundeplatz befindet. Paula hat es gefallen, uns weniger, sodaß wir uns entschlossen haben hier nur eine Nacht zu bleiben. Was zum Teil auch an dem immensen Preis "für Nichts" lag.
Auf besonderem Wunsch einer einzelnen Person haben wir uns nach Greetsiel aufgemacht. Hier stimmte zumindest der Preis des Stellplatzes. Auch ist der Ort wirklich schön, aber auch ganz schön überlaufen. Trotzdem blieben wir hier für ein paar Tage, besuchten den Ort, gingen spazieren und überraschten Paula mit dem Besuch des Hundeplatzes, auf dem sie dann auch noch einen Beaglerüden traf. Ich hingegen war total begeistert von den drei Irischen Wolfshunden.
So, langsam rief die Heimat wieder. Wir wollten aber irgendwo noch ein paar Tage entspannen. Ausgesucht hatte ich den Camping am Idasee in Ostrhauderfehn, der auch noch die ACSI Karte akzeptierte. Zwar gab es auch Stellplätze auf dem Platz, aber die waren mir zu eng und für einen geringen Aufpreis haben wir uns einen schönen Platz gegönnt. Der Idasee hat zwar eine "dreckige Färbung", das Wasser ist aber absolut sauber. Es ist halt ein See in einem Moorgebiet. Nur ein paar Meter vom Camp gab es einen Hundeplatz direkt am Wasser, Paula und ich umrundeten jeden Morgen den See, mittags wurden Fahrradtouren unternommen und für alle, denen das noch nicht genügte, gab es am See eine Wakeboard-Anlage. Fazit: Man könnte es hier auch länger als 4 Tage aushalten.
Wir wollten dann zum Abschluss doch noch einmal "ins Ausland". Fünf Kilometer von der deutschen Grenze entfernt liegt Winterswijk, mit OBELINK dem "IKEA für Camper". Nachdem auf Fehmarn sich ja unsere Markisenplane verabschiedet hatte, reifte in mir der Entschluss ein kleines Vorzeit zu erwerben, damit man bei stürmischen Tagen auch einmal vor das Wohnmobil gehen könnte. Gesagt, getan. Bei Obelink ein passendes Vorzeit gefunden, aufgebaut, wegen des warmen Wetters am nächsten Tag gleich wieder abgebaut und dafür die Markise und den Sonnenschutz genutzt. Das Schwimmbad des Campingplatzes genutzt und noch ein paar Tage entspannt.
Eigentlich hatten wir gehofft das Wetter würde endlich kühler werden. Leider nein. Und so mußten wir die Heimreise bei hochsommerlichen Temperaturen antreten .... und das ohne funktionsfähige Klimaanlage.
Diese Reise wird uns auf jeden Fall "in Erinnerung bleiben!"