Herbsttour Frankreich - Spanien - Frankreich

Nach der Feier zum 40. Geburtstag unseres Sohnes starteten wir am 10.09. zu unserer Herbsttour. Am 18.09. wollten wir uns auf "La Gaviota" wieder mit unseren Freunden treffen. Bis dahin hatte ich eine Reise entlang der Loire und anderen Sehenswürdigkeiten ausgearbeitet. Erster Stopp war der Stellplatz von CCP in Lunéville. Dieser ehemalige Camp Municipal befindet sich direkt im hinteren Teil des Schlossparks.

Lunéville war einst eine kleine Grafschaft und gehörte ab dem 15. Jahrhundert zum Herzogtum Lothringen. Seinen Aufschwung verdankt es Leopold Joseph von Lothringen. Nachdem seine Hauptstadt Nancy von französischen Truppen besetzt wurde, zog er im Jahr 1702 nach Lunéville und beauftragte den Architekten Germain Boffrand mit dem Bau des Barockschlosses und dem Ausbau der Stadt zu einer würdigen Residenz.

Wie man auf den Bildern sieht war das Wetter bescheiden, zumindest aber trocken. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich an den Lac du Der fahren, haben aber, da es ordentlich regnete, uns dazu entschlossen diesen Zwischenstopp ausfallen zu lassen und direkt weiter an die Loire zu fahren.

Und so sind wir bis Sully sur Loire gefahren. Anstelle der Übernachtung auf dem kostenlosen Stellplatz sind wir den Flower Camping le Jardin de Sully angefahren. Von hier aus erreichte man fußläufig in 10 min das Schloss. Dieses liegt direkt am Ufer der Loire. Früher dagegen lag es fast mitten im Fluß. Der Schlossgraben ist deshalb besonders breit und erweitert sich hinter dem Schloss zu einem Teich. Die Anlage wurde zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert errichtet bzw. umgebaut. Der älteste Teil der Anlage ist der zur Loire hin gelegene hohe Donjon, der von dicken Rundtürmen an den Ecken eingefasst wird. 

Am anderen Ende des Schlossparks befindet sich eine Nachbildung der Lourdes-Höhle "la Grotte de Lourdes". Diese wurde 1883 für die schwer erkrankte Gräfin von Sully erbaut. Leider verstarb sie am Tag der Einweihung.

Nach zwei Übernachtungen ging es weiter Richtung Amboise. Auf dem Weg dorthin liegt das größte Schloss an der Loire, Chambord. Es wurde in einem ausgedehnten Jagdgebiet liegend in der ersten Hälfte des 16 Jahrhunderts unter König Franz I. als Prunk- und Jagdschloss errichtet und gilt heute als das prächtigste aller Loireschlösser. Besonders interessant ist die doppelläufige Wendeltreppe im Zentrum. Diese ermöglicht die Nutzung durch Personen, die entgegengesetzt die Treppe nutzen (nach oben bzw. nach unten), ohne sich zu begegnen. Ob die Treppe nun wirklich auf Leonardo da Vinci zurückgeht, läßt sich nicht zweifelsfrei belegen. Allerdings befand sich Leonardo da Vinci die letzten Jahre seines Lebens in Amboise, wo er auch bestattet ist.

Nach der Besichtigung fuhren wir weiter nach Amboise. Die zuerst angedachte Übernachtung auf dem Stellplatz  haben wir zugunsten der Übernachtung auf dem Camp Municipal verworfen. Irgendwie ist eine ordentliche Infrastruktur doch zu bevorzugen, wenn man für zwei Nächte bleibt.

Schlösser hatten wir mittlerweile ja schon genug gesehen, deshalb hatten wir uns für die Besichtigung des Châteaux de Clos Lucé. Hier verbrachte Leonardo Da Vinci die letzten zwei Jahre seines Lebens, das Schloss wurde ihm zusammen mit einer großzügigen Pension überlassen. Heute ist das Schloss ein Museum und im Schlossgarten sind Nachbauten seiner Erfindungen zu sehen. Ein wirklich lohnenswerter Besuch.

Auf dem Weg nach Rocamadour besuchten wir einen Ort, der uns die ganze menschliche Grausamkeit vor Augen führte, Oradour-sur-Glane. Am 10.06.1944, auf dem Rückzug nach der Landung der Alliierten, verübte die SS-Panzerdivision "Das Reich" an den Bewohner des Ortes ein Massaker. Die Frauen und Kinder des Ortes wurden in die Kirche, die Männer in eine Scheune getrieben. Beide Gebäude wurde angezündet. Bei diesem Massaker starben 643 Personen. Der Ort wurde zerstört und nie wieder aufgebaut. Das neue Dorf befindet sich ca. 400m entfernt, das Ruinendorf wird auch als "village martyr" bezeichnet. Ein furchtbarer Ort der zeigt wozu Menschen fähig sind. 

Als nächstes stand nun Rocamadour auf dem Besichtigungsprogramm. Dieser Ort gilt als eines der schönsten Dörfer Frankreichs, was wir nur bestätigen können. Wir übernachteten auf dem Camp le Relais du Campeur. Dieser befindet sich zentral ca. 500 m von Rocamadour entfernt. In unmittelbarer Nähe gibt es viele Restaurants und auch einen Einkaufsladen. Am nächsten Tag sind wir bergabwärts zum Eingangstor des unteren Ortsteils gelaufen. Man kann  die insgesamt drei "Etagen" mittels eines Aufzugs bewältigen, wir aber sind gelaufen ... und das war verdammt anstrengend, aber schön. 

Mit noch einer Zwischenübernachtung kamen wir am 18.09. in Sant Pere Pescador auf Camping La Gaviota an......und alle waren schon da. Natürlich wurde der erste Abend im Restaurant des Camps verbracht. Drei Wochen Erholung pur. So ist das eben, wenn man häufiger hier seinen Urlaub verbringt. Leo bekam einen eigenen Stuhl, was ihn aber nicht unbedingt davon abhielt  auch die anderen Stühlen dann und wann in Beschlag zu nehmen.

Da war doch noch was. Auf der Rückreise haben wir vor dem obligatorischen Abschluss auf dem Camp du Domaine noch Aigues-Mortes besucht. Bei diesmal gutem Wetter haben wir es geschafft nun endlich den Ort zu besichtigen. Mit den Fahrrädern ging es vom Stellplatz zur Stadt. Gewundert haben wir uns über die vielen Absperrungen, Feuerwehr, Rettungsfahrzeuge und Polizei. An diesem Tag wurden von Reitern junge Stiere durch die Altstadt getrieben. Ständig wurde in allen Sprache davor gewarnt die gesicherten Bereiche zu verlassen, was aber einigen Personen völlig egal war. 

Übernachtet haben wir wieder auf dem Stellplatz des Angelvereins. Sehr ruhig gelegen und mit einem kleinen Restaurant, in welchem es natürlich Fisch gab. Margrit und ich waren uns einig. Ein tolles Essen, sehr sehr lecker !

Und weiter ging es auf unseren Camp du Domaine in Le Lavandou. Allerdings haben wir den Platz noch nie so voll gesehen. Für uns gab es diesmal nur einen Stellplatz im hinteren Bereich. Hier standen in früheren Jahren niemals Fahrzeuge zu dieser Zeit. Aber alles ok, sehr große katzenfreundliche Plätze und absolut ruhig gelegen. Eine Option haben wir uns für den Platz aber nicht geben lassen. 

Die Rückfahrt erfolgte in drei Etappen. Zuerst bis Aix-les-Bains und dann nach Freiburg an den Tuni-See. Am 27.10. waren wir wieder zu Hause mit der "freudigen Überraschung" eines Wasserschadens im Duschbad des Dachgeschosses. Aber was soll's, Margrit war sowieso schon die ganze Zeit an mir ich solle das Duschbad renovieren, jetzt muß ich wohl. Die Arbeit bis Weihnachten ist also gesichert.