Nachdem mich im letzten Jahr in Südfrankreich ein Herzinfarkt ereilt hatte, wollten wir dieses Jahr die Reise mit den Eckpunkten Sant Pere Pescador und Le Levandou erneut in Angriff nehmen. Ich wollte unbedingt meinen "ersten Geburtstag" am 21.10. auf dem Camp du Domaine verbringen. Also hatten wir im Vorfeld die Campingplätze in Spanien (la Gaviota) und Frankreich (Camp du Domaine) vorgebucht.
Gestartet sind wir am 10.09., wobei wir die erste Etappe mit rund 520 km recht lang gewählt haben. Dies war aber akzeptabel, da wir ausschließlich Autobahn gefahren sind und die gesamte Fahrzeit somit mit rund 7 Stunden noch akzeptabel war. Als Übernachtungsplatz hatten wir uns den kostenlosen Stellplatz in Vully-les-Lacs in der Schweiz ausgesucht. Dieser befindet sich in nur 7 km Entfernung von der Autobahn (Ausfahrt Nr. 28 Avenches), liegt ruhig neben einer Kirche mit einem tollen Blick über den Murtensee. Es gibt hier zwar Wasser, aber ansonsten weder eine Entsorgungsstation, noch Stromanschluss. Aber für eine Übernachtung auf der Durchreise ist dieser Platz ideal.
Nach einer ruhigen Nacht lagen dann am zweiten Tag noch einmal 500 km Autobahn vor uns. Als nächsten Zwischenstopp hatten wir uns den Camping la Sousta bei Remoulins ausgesucht. Remoulins liegt am Ufer der Gard und nur ca. 2 km von der berühmten Pont du Gard entfernt. Zwar gibt es in Remoulins einen Stellplatz, dieser hat uns aber nicht gefallen (Parkplatz und somit ohne jeglichen Schatten). Und da wir rund 4 Tage hier verbringen wollten kam für uns nur der Campingplatz infrage, zumal dieser die ACSI-Card akzeptierte und ein Schwimmbad auf dem Platz hat. Bei den hier herrschenden Temperaturen Mitte September war es herrlich sich dort abzukühlen.
Wegen unserer Tiere hatten wir uns einen sehr abgelegenen Platz ausgesucht, sehr schön, aber leider keine Beleuchtung am Platz und so saßen wir dann abends im Kerzenschein.
Vom Platz aus ist die Pont du Gard gut zu Fuß zu erreichen. Die abendliche Beleuchtung ist Geschmacksache, uns hat sie nicht gefallen. Anstatt mit laufend wechselnden Farben hätte uns eine schlichte warmweiße Beleuchtung besser gefallen.
Schön geht anders !!
Nur gut, dass wir die Brücke sowie das Museum noch einmal bei Tageslicht besucht haben. Ich kann mich noch daran erinnern, dass in den 60er Jahren direkt auf der nördlichen Seite der Gard hinter der Brücke damals ein Campingplatz war. Auch wurde die Brücke zu der Zeit noch "normal" angestrahlt. Direkt beim Strand war damals der Camp im Pinienwald gelegen.
Die Pont du Gard ist von beeindruckender Höhe und stellt einen der am besten erhaltenen Wasserkanäle aus der Römerzeit in Frankreich dar. Sie zählt zu den wichtigsten erhalten gebliebenen Brückenbauwerken der antiken römischen Welt und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs. Durch die über 50 km lange Wasserleitung wurde das Wasser von der Quelle bei Uzès nach Nimes geleitet, wobei das durchschnittliche Gefälle 40cm auf 100m betrug (0,4%). Im Museum kann man die Bautechnik bestaunen.
Neben dieser Ausstellung gab es auch noch eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst. Wir haben uns diese wegen der sengenden Hitze draußen gerne in den klimatisierten Räumen auch noch angesehen.
Hier noch ein paar Bilder dieses imposanten Bauwerks:
Die nächste Etappe ruft ...... 301 km bis zum Camping la Gaviota. Unsere Bekannten warteten schon auf unsere Ankunft und es wurde wie immer ein toller Aufenthalt.
Es gab für uns nur Erholung, kleinere Fahrten mit dem Roller zu bekannten Orten und eine größere Fahrt nach Figueras. Nun, die Stadt ist nicht unbedingt sehenswert, die Verkehrsführung chaotisch, wobei die Altstadt nur aus Einbahnstraße zu bestehen scheint und eine Fahrt auf dem Roller ohne Navi schon eine gewisse Herausforderung darstellte. Aber trotzdem haben wir das Highlight gefunden, das bekannte Dali Museum.
Wind gab es diesmal zur Genüge. Leider habe ich das Surfen vor ein paar Jahren eingestellt und so blieb mir nur das Zuschauen vom Strand her (mit Wehmut). Baden war bei dem Wellengang wegen der vorhandenen Unterströmungen auch zu gefährlich und so blieb uns meist nur der Swimmingpool zur Abkühlung.
Für unsere Bekannten Gisi und Rainer begann eine völlig neue Form der Rückfahrt. Bislang stand der Wohnwagen stets in Spanien, sollte aber diesmal mit nach Hause genommen werden. Da das Fahrzeug nur holländische Papiere hatte, erfolgte eine Kurzanmeldung mit holländischen Kennzeichen. In Deutschland sollte dann die Ummeldung erfolgen. Die Rückfahrt somit in zwei und nicht an einem Tag, aber das Bett war ja am Haken.
Auch wir haben uns dann Anfang Oktober auf den Weg zum Camp du Domaine gemacht. Geplant war eine Zwischenübernachtung in Arles. Hier hatten wir uns den Stellplatz "Air de Camping Car Quai Kalymnos" als Übernachtungsplatz ausgesucht. Dieser entpuppte sich als ein verdreckter Platz, der zum größten Teil von "fahrendem Volk" in Beschlag genommen wurde. Einer Stadt wie Arles ist dieser Platz unwürdig und so haben wir den Camping l'Arlesienne angefahren. Ein kleiner Camp der die ACSI Card akzeptierten von dem aus man die Stadt Arles gut mit dem Fahrrad erreichen kann.
Ab 05.10. hatten wir unseren Stellplatz auf dem Camp du Domaine gebucht, wegen der Tiere etwas abseits des Rummels. Angemeldet war ein Wohnmobil mit eine Länge von 7,5m. Damals wurde mir bestätigt dies sei bei dem Platz kein Problem .... war es aber doch, und so haben wir nach einigem Hin und Her einen anderen Platz mit Blick auf's Meer bekommen.
Diesen Tag hätten wir nicht gebraucht. Sonntag nachts so gegen 23:00h fiel Maja um, atmete sehr schwer und kam nicht mehr auf die Beine. Es schloss sich eine schlaflose Nacht an, während der wir ständig den Hund beobachteten. Atmet er noch ? Einen Arzt zu bekommen war zu dieses Zeit ausgeschlossen und so habe ich mich früh morgens an der Rezeption nach einer Tierklinik erkundigt. Das WoMo wurde startklar gemacht und um 9:00h waren wir bei der Öffnung da. der Hund wurde sofort eingehend untersucht und geröngt. Ergebnis: Vergrößertes Herz, massive Wassereinlagerung, Chance auf Genesung nicht gegeben. Die Ärztin war sehr mitfühlend und meinte den Hund in diesem Zustand stabilisieren zu können, wenn wir zum letzten Schritt jetzt noch nicht bereit wären, so sollten wir dies für den nächsten Tag vereinbaren. Maja lag auf dem Untersuchungstisch wie ein Häufchen Elend, atmete ganz schwer und bewegte sich nicht. Eine weitere Nacht in diesem Zustand wollte ich dem Hund nicht zumuten. Irgendwann muß man auch loslassen zum Wohle des Hundes. Maja wurde 13 Jahre 6 Monate und 2 Tage.
Wir haben Maja dann in der Klinik gelassen. Diese hat sich um die Einäscherung des Hundes gekümmert und wir haben auf die Urne gewartet (was noch rund zwei Wochen dauern sollte).
Auch das Wetter zeigte sich danach zwei Tage von seiner schlechten Seite (die Ausläufer des Mallorca Sturms). Unsere beiden verbliebenen Tiere Nele und Leo haben lange nach ihrer Freundin Ausschau gehalten. Maja's Platz und die Stelle wo ihr Futternapf stand war für Nele tabu. Selbst wenn ich ihren Napf mit Futter dorthin gestellt habe, hat sie dieses nicht angerührt. Es wurde erst gefressen, als ich es auf "ihren" Platz gestellt habe.
Irgendwann besserte sich das Wetter und auch die Stimmung wieder. Wir feierten unseren Hochzeitstag und meinen "ersten Geburtstag" am 21.10. . Fest steht aber für uns den Camp du Domaine nicht mehr anzufahren. Dieser Platz ist einfach jetzt für uns mit zu vielen negativen Ereignissen verbunden.
Die Heimfahrt erfolgte in zwei Etappen. Den ausgesuchten Stellplatz in Aix-les-Bains am Lac de Bourget konnten wir wegen Straßenbaumaßnahmen nicht erreichen und haben deshalb auf einem kleinen Campingplatz du pêcheur in der Stadt übernachtet. Für eine Nacht war das in Ordnung. Am nächsten Tag sind wir durch die Schweiz bis nach Freiburg auf den dortigen Stellplatz gefahren. Von hier aus kann man die Altstadt gut zu Fuß erreichen.
Noch ein gutes Abendessen in Freiburg, ausschlafen und danach die Heimreise.
Auch Maja ist jetzt wieder zu Hause und ruht neben ihrer Katzenfreundin Mona (verstorben 2011).
Eigentlich ein schöner Urlaub......
Den Camp du Domaine werden wir nicht mehr anfahren.
Wir alle vermissen unser "Mädchen" Maja ........