Am 28.08. sind wir zu unserer ersten Wohnmobilreise aufgebrochen. Zuerst haben wir Heike und Thorsten in Bruchsal besucht. Die beiden hatten wir im Juni auf unserer letzten Wohnwagenreise nach Rügen kennengelernt. Beide haben uns damals mit dem Virus "WoMo" infiziert.
Am anderen Morgen sind wir so gegen 10.00h aufgebrochen, auf anderen Pfaden (über den Bodensee, Konstanz) sind wir bis zum Genfer See nach Morges gefahren.
Dort haben wir auf dem Camp übernachtet. Am nächsten Morgen, nach dem Duschen im WoMo (die Campingplatzduschen waren nicht empfehlenswert) ging es weiter nach Moustiers-Ste-Marie am Ausgang der Verdun-Schlucht.
Die Fahrt dorthin war ein "Traum". Mein Navi hat mich hinter Les Mées über die D8 geführt, kein Mittelstreifen, keine Seitenbefestigung, knappe 4 m breit und dann in Serpentinen über Bergrücken. Margrit, die vorher noch von der tollen Aussicht auf dem Beifahrersitz begeistert war, wurde stiller und verkrampfte etwas.
Dem Ort Moustiers-Ste-Marie hatten wir vor einigen Jahren einen Kurzbesuch abgestattet. Diesmal wollten wir zwei Tage bleiben und bevorzugten deshalb nicht den Stellplatz, sondern einen kleinen Camp der die ACSI-Card akzeptierte. Der Ort ist absolut sehenswert und hat uns wieder in seinen Bann gezogen. Wir sind zur Kapelle gestiegen, Von dort hat man einen wunderbaren Blicke in die Schlucht und auf den Ort. Über der Schlucht hängt an einer Kette ein Stern, dieser soll von einem Kreuzritter, der in Gefangenschaft geriet, aus Dankbarkeit für seine Heimkehr gestiftet worden sein.
Am 01.09.
sind wir nach Castellane aufgebrochen. Zuerst sind wir die nördliche Straße an der Verdunschlucht entlang gefahren. Wir haben
diesmal die nördliche Straße gewählt, da sie in Teilen als Einbahnstraße an der Schlucht entlang geführt wird. Die Straße war auch mit
dem WoMo gut befahrbar und bot immer wieder die Möglichkeit an exponierten Stellen zu parken und die Aussicht zu genießen.
Bis zu 700 m fallen die Felswände hier steil bis zu dem Flüßchen Verdun ab, werden teilweise von Free-Climbern genutzt (mir war schon ganz anders beim Blick über die Brüstung), in den Wänden haben Gänsegeier ihre Nester und wir konnten einige dieser Vögel im Flug sehen. Weiter ging es dann am Flüßchen Verdun entlang bis zum Ort am Eingang der Schlucht, Castellane. Der Stellplatz liegt unterhalb des Roc du Notre Dame direkt am Fluß. Hier standen wir erst einmal einen Augenblick vor der Schranke des Stellplatzes, weil die nur abgezähltes Geld nimmt. Die netten Leute hinter uns haben mir die fehlenden 10 Ct. geliehen. Ich habe ihnen dann noch eine Empfehlung für einen Campingplatz direkt am Mittelmeer gegeben (Camp du Domaine) ... und wir sollten uns ohne Verabredung dort auch wieder treffen ! Am Abend sind wir dann noch auf den Felsen zur Kapelle geklettert.
Von oben
hatten wir einen einmaligen Blick auf die Stadt und natürlich auch auf unser WoMo. Abends sind wir noch durch
das Städtchen geschlendert, haben noch ein wenig eingekauft und etwas getrunken, saßen am Abend am Fluß, schauten auf die beleuchtete Kapelle und sorgten mit Rotwein für die nötige "Bettschwere".
So kann's weitergehen... und morgen wollen wir ans Mittelmeer,
Kaum auf "unserem" Camp du Domaine angekommen, treffen wir unsere freundlichen Nachbarn aus Castellane (ich habe immer noch keine 10 Ct klein - peinlich!). Die Dame an der Reception kennt uns (wir sind ja erst zum 13. Mal auf dem Platz) und wir haben Glück und bekommen für eine Woche einen Stellplatz in der ersten Reihe !!!
Maja und Nele sind begeistert, direkter Strandzugang und alles im Blick. Einziges Manko: Wir müssen zum "Gassigehen" immer
mit dem Fahrrad zum Weinfeld fahren (die Hunde natürlich im Anhänger). Ansonsten ist der Camp so groß, dass wir nachmittags immer eine komplette Umrundung des Platzes machen. Das Meer ist
warm und so kann ich täglich mehrmals baden.
Auf dem Camp
treffen wir mehrere Bekannte aus unserem Heimatort und eine Arbeitskollegin mit ihrem Lebensgefährten. Und so ist an fast jedem Abend was los, grillen, Fleisch, Fisch und Licher Bier vom Fass und
natürlich den Wein vom Weigut Domaine de Grand Batailler - für mich der beste Rotwein den
es hier gibt. Natürlich vergeht die Woche wie im Fluge und wir brechen
auf über Hyeres, Toulon, Marseille nach Carro. Der Stellplatz wurde immer aufs Höchste gelobt, wir jedoch empfanden ihn als wenig empfehlenswert. 80 WoMo's stehen in der prallen Sonne auf Teer, das Örtchen zwar hübsch und gemütlich, aber das rettet es auch nicht mehr. Wir planen also kurzfristig weiterzufahren und zwar nach Avignon. Hier gibt es zwei wunderbare Campingplätze direkt
gegenüber dem Papstpalast und der Pont d'Avignon. Hier werden wir wieder drei Tage bleiben und uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt ansehen. Kurz und gut, Avignon ist ein Traum und wir werden sicher noch einmal hierher kommen. 2009 jährte sich zum 700. mal die Verlegung des Papstsitzes von Rom nach Avignon.
Dementsprechend gab es einige interessante Ausstellungen zu bewundern.
Nach drei Nächten in Avignon haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Zuerst haben wir uns in Orange das römische Theater angesehen. Es ist neben Aspendos das einzige römische Theater bei dem noch die Rückwand intakt ist. Auch heute werden hier noch Vorstellungen aufgeführt. Zur Zeit gastierte das "Phantom der Oper".
Der "Imperator" schaute von der Rückwand auf das Volk und - wir kennen ja den Trick schon von den Chinesen - auch hier war der Torso fest. Nur der Kopf wurde, sobald ein neuer Imperator in Rom regierte, ausgewechselt. Mit dem WoMo konnten wir direkt in die Innenstadt fahren und am Parkplatz beim Theater parken. Maja und Nele blieben wieder im Fahrzeug und wir hatten Ruhe bei der Besichtigung.
Nach zwei Stunden ging es weiter. Für uns war es erste Priorität im Keller des WoMo's Wein einzulagern und deshalb ging es
zu Madame "Lauribert" nach Visan. Madame "Lauribert" war sehr freundlich und wir haben an einer "degustation" teilgenommen ... und den Keller mit exzellentem Rotwein, aber auch ein paar Flaschen Weißwein, gefüllt. So ausgestattet haben wir uns dann zu unserem letzten Ziel in Eguisheim
aufgemacht. Eguisheim, die Stadt des Papstes Leo IX und die Stadt der Störche. Wir haben auf dem Camp Trois Chateaux übernachtet (Campingcard). Eguisheim ist ein wunderschöner Ort mit farbenprächtig renovierten Fachwerhäusern ... und man kann toll mit den Hunden in den Weinbergen spazieren gehen.
So sind wir hier die letzten drei Tage unserer Reise geblieben und sind bei diesigem Wetter zu den Trois Chauteaux gewandert. Durch Weinfelder, und Wälder und waren doch etwas enttäuscht von den "paar Steinen" die dort lagen. Irgendwie hatten wir uns mehr davon versprochen.
Auf dem Rückweg sind wir noch ca. 200 m auf dem Jakobsweg gepilgert. Bis Santiago di Campostilla waren es von hier noch 2217 km ... dann doch ein wenig zu weit für einen Nachmittagsspaziergang. Vielleicht Später einmal.
Drei Wochen vorbei und es hat richtig Spaß gemacht.
Das Wohnmobil fährt prächtig und ist für uns vollkommen ausreichend. Die Hunde fanden es toll (nehmen wir mal an) und für uns war es ideal, da wir Besichtigungen machen konnten, die mit Wohnwagen - wegen der Vierbeiner - nicht möglich gewesen wären.
Stellplätze sind manchmal doch nicht unser Ding. Ich möchte schon etwas Grünes um mich haben - auch wegen der Hunde. Stellplätze in praller Sonne auf Beton oder Teer finde ich persönlich nicht meinen Reisevorstellungen entprechend.
Aber wir freuen uns schon jetzt auf unsere geplanten Besuche auf Weihnachtsmärkten.